Pinsel sind unser Handwerkszeug. Einen für eine bestimmte Malweise oder Technik ungeeigneten Pinsel kann man sofort am Ergebnis erkennen. Im Laufe der Jahrzehnte habe ich wahrscheinlich mehrere tausend Pinsel gekauft, probiert und verworfen.
In meinen Acrylbildern kommen Flach- und Rundpinsel zum Einsatz. Wichtig ist für mich, dass Flachpinsel wirklich flach sind und keine Mop-Pinsel, mit denen sich der Farbauftrag nicht kontrollieren lässt und kaum gerade Linien gezogen werden können. Die Rundpinsel nutze ich vorwiegend in den kleinen Größen für Details und sehr gerundete Formen.
Flachpinsel
Meine Lieblingspinsel - Rico Design College - werden nicht mehr hergestellt |
Den Rico
Design College habe ich vor rd. 10 Jahren in den Größen 6 bis 12 erstanden, ohne zu ahnen, wie vielseitig dieser damals als Studien-/Hobbyqualität angebotene Pinsel ist. Der Nr. 12 unten im Foto ist 4 cm
breit. Eigenschaften: Weiches Synthetikhaar, gute Sprungkraft und Bildung einer
messerscharfen Kante im feuchten Zustand.
Zu dem kleinen Rico Nr. 6 greife ich auch, wenn ich Farbkarten erstelle, eben weil man mit diesem Pinsel so präzise abgegrenzte Farbflächen anlegen kann.
Da diese Pinsel nicht mehr
hergestellt werden, hüte ich sie wie einen Schatz.
Ein glücklicher Fund:
Manet Naja mit kurzem Stiel |
Zum Glück habe ich Mitte 2016 den Manet Naja entdeckt. Die Größen 2, 4, 6, 8, 10, 12 leisten gute Dienste. Er besteht aus Mangustenhaar-Imitat, besitzt eine gute Mischung aus Weichheit und Sprungkraft, eine messerscharfe Kante und ist nur unmerklich steifer als der Rico. Die kleineren Größen habe ich alle doppelt oder dreifach, um mit mehreren Farben gleichzeitig malen zu können, z.B. bei weichen Farbübergängen.
Hier die messerscharfe Kante in Nahaufnahme:
Manet Naja Nr. 12 im angefeuchteten Zustand |
Eine sehr gute Wahl sind auch Raphael-Pinsel. Als Flachpinsel zum Acrylmalen eignet sich der Raphael Precision mit kurzem Stiel:
Raphael Precison Nrn. 2, 6 und 12 |
Der Precision ist aus Marderhaar-Imitat und bildet ebenfalls eine schöne Kante, ist jedoch etwas steifer als der Manet.
Hintergründe - Große Flächen
Hier folgen Pinsel für großflächige sowie dünne, aquarellartige Hintergründe:
Hake- und Flachpinsel sowie Malspachtel |
Für große Farbflächen benutze ich den 3“-Hake-Pinsel (rd. 7,5 cm) aus Ziegenhaar oder meine betagten, aber immer noch wunderbar wolkenweichen Boesner-Hausmarke Flachpinsel aus Synthetikhaar in rd. 2,5 bis 5 cm Breite. Zuguterletzt benutze ich zum Farbenmischen oder auch Palette Säubern mein Lieblingsmalmesser/-spachtel von Guardi.
Details - Rundpinsel
Für besonders winzige Details kommen auch mal feine Rundpinsel aus Synthetikhaar zum Einsatz, z.B. von DaVinci:
Da Vinci Cosmotop Spin in Nrn. 1 - 3 |
Der preislich günstige Cosmotop Spin ist eigentlich ein Rundpinsel mit schöner Spitze für Details, verliert aber beim Acrylmalen auf rauer Leinwand oder Malplatte und beim Aufschäumen mit Seife schnell seine Form. Insofern kaufe ich auch hier immer gleich mehrere Pinsel in einer Größe.
Reinigung der Pinsel
Beim Acrylmalen können Pinsel rasch verkleben und sind dann unwiederbringlich zerstört. Die gehärtete Farbe bringt man nie wieder rückstandslos aus den Haaren oder der Zwinge. Daher lasse ich die Pinsel immer im Wasser liegen, bis die Malsitzung beendet ist.
Anschließend reinige ich sorgfältig alle verwendeten Pinsel mit herkömmlicher Kernseife aus dem Drogeriemarkt. Einfach mehrmals aufschäumen und auswaschen. Das dauert je nach Anzahl auch mal eine Viertelstunde, die ich einplanen muss, aber mein Werkzeug ist mir diesen Sonderaufwand wert.
So viel heute zu den Pinseln für Acrylmalerei. Über eure Ideen, Erfahrungen und Anmerkungen freue mich.
Im nächsten Post stelle ich meine Mischpalette vor. Bis dahin wünsche ich euch viel
Zeit zum Kreativsein
Susanne Absolon
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