Freitag, 11. November 2016

Acrylmalerei - Pinsel


Pinsel sind unser Handwerkszeug. Einen für eine bestimmte Malweise oder Technik ungeeigneten Pinsel kann man sofort am Ergebnis erkennen. Im Laufe der Jahrzehnte habe ich wahrscheinlich mehrere tausend Pinsel gekauft, probiert und verworfen.

In meinen Acrylbildern kommen Flach- und Rundpinsel zum Einsatz. Wichtig ist für mich, dass Flachpinsel wirklich flach sind und keine Mop-Pinsel, mit denen sich der Farbauftrag nicht kontrollieren lässt und kaum gerade Linien gezogen werden können. Die Rundpinsel nutze ich vorwiegend in den kleinen Größen für Details und sehr gerundete Formen.


Flachpinsel

 
Für die Acrylmalerei benutze ich folgende Pinsel:



Meine Lieblingspinsel - Rico Design College - werden nicht mehr hergestellt


Den Rico Design College habe ich vor rd. 10 Jahren in den Größen 6 bis 12 erstanden, ohne zu ahnen, wie vielseitig dieser damals als Studien-/Hobbyqualität angebotene Pinsel ist. Der Nr. 12 unten im Foto ist 4 cm breit. Eigenschaften: Weiches Synthetikhaar, gute Sprungkraft und Bildung einer messerscharfen Kante im feuchten Zustand.
 
Zu dem kleinen Rico Nr. 6  greife ich auch, wenn ich Farbkarten erstelle, eben weil man mit diesem Pinsel so präzise abgegrenzte Farbflächen anlegen kann.
 
Da diese Pinsel nicht mehr hergestellt werden, hüte ich sie wie einen Schatz.
 
 
Ein glücklicher Fund:

 
Manet Naja mit kurzem Stiel

Zum Glück habe ich Mitte 2016 den Manet Naja entdeckt. Die Größen 2, 4, 6, 8, 10, 12 leisten gute Dienste. Er besteht aus Mangustenhaar-Imitat, besitzt eine gute Mischung aus Weichheit und Sprungkraft, eine messerscharfe Kante und ist nur unmerklich steifer als der Rico. Die kleineren Größen habe ich alle doppelt oder dreifach, um mit mehreren Farben gleichzeitig malen zu können, z.B. bei weichen Farbübergängen.


Hier die messerscharfe Kante in Nahaufnahme:


Manet Naja Nr. 12 im angefeuchteten Zustand


Eine sehr gute Wahl sind auch Raphael-Pinsel. Als Flachpinsel zum Acrylmalen eignet sich der Raphael Precision mit kurzem Stiel:


Raphael Precison Nrn. 2, 6 und 12

Der Precision ist aus Marderhaar-Imitat und bildet ebenfalls eine schöne Kante, ist jedoch etwas steifer als der Manet.


Hintergründe - Große Flächen 


Hier folgen Pinsel für großflächige sowie dünne, aquarellartige Hintergründe:

Hake- und Flachpinsel sowie Malspachtel

Für große Farbflächen benutze ich den 3“-Hake-Pinsel (rd. 7,5 cm) aus Ziegenhaar oder meine betagten, aber immer noch wunderbar wolkenweichen Boesner-Hausmarke Flachpinsel aus Synthetikhaar in rd. 2,5 bis 5 cm Breite. Zuguterletzt benutze ich zum Farbenmischen oder auch Palette Säubern mein Lieblingsmalmesser/-spachtel von Guardi.

Details - Rundpinsel


Für besonders winzige Details kommen auch mal feine Rundpinsel aus Synthetikhaar zum Einsatz, z.B. von DaVinci:


Da Vinci Cosmotop Spin in Nrn. 1 - 3

Der preislich günstige Cosmotop Spin ist eigentlich ein Rundpinsel mit schöner Spitze für Details, verliert aber beim Acrylmalen auf rauer Leinwand oder Malplatte und beim Aufschäumen mit Seife schnell seine Form. Insofern kaufe ich auch hier immer gleich mehrere Pinsel in einer Größe.

Reinigung der Pinsel


Beim Acrylmalen können Pinsel rasch verkleben und sind dann unwiederbringlich zerstört. Die gehärtete Farbe bringt man nie wieder rückstandslos aus den Haaren oder der Zwinge. Daher lasse ich die Pinsel immer im Wasser liegen, bis die Malsitzung beendet ist. 

Anschließend reinige ich sorgfältig alle verwendeten Pinsel mit herkömmlicher Kernseife aus dem Drogeriemarkt. Einfach mehrmals aufschäumen und auswaschen. Das dauert je nach Anzahl auch mal eine Viertelstunde, die ich einplanen muss, aber mein Werkzeug ist mir diesen Sonderaufwand wert.

So viel heute zu den Pinseln für Acrylmalerei. Über eure Ideen, Erfahrungen und Anmerkungen  freue mich.


Im nächsten Post stelle ich meine Mischpalette vor. Bis dahin wünsche ich euch viel
 
 

Zeit zum Kreativsein


Susanne Absolon

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