Blumen, Zeichnen, Farbe.
Hurra! Meine Lieblingsthemen.
Da ich gerne Blüten in schönen Farbübergängen in meine Zendoodles einfüge, erkläre ich mittels Fotos und einem Video (siehe Link unten), wie ich diese Blüte mit Aquarellkreiden und dem Koi Blender Pen zeichne. Blumen und Blüten aller Art sind immer tolle Zierde für jedes Zendoodle.
Vielleicht ging es euch in der Vergangenheit ja ähnlich wie mir. Ich musste damals vor einigen Jahren die neuartigen Aquarellkreiden unbedingt haben und wusste lange Zeit eigentlich nicht recht, was ich damit anfangen soll. Aber diese kleinen Pigmentwunder können viel mehr als man denkt!
Meine Blüte ist davon nur der Anfang!
Hier kommt die Materialliste:
Aquarellpapier 300 gr. satiniert
Koi Blender Pen (derzeit bei Gerstaecker erhältlich - für diese Werbung bekomme ich übrigens keinen Cent, wollte euch aber die Suche nach dem Blender Pen nicht unnötig erschweren. Außerdem finde ich ihn bei Amazon teils recht teuer. Ich bestelle ihn 10er-Packs, weil er so vielseitig ist und die Pinselspitze nicht endlos lang ihre Form behält)
Aquarellkreiden NeoColor II von Caran d’Ache:
Vermillion
Orange
Cinnamon
Aquarellkreiden Artbars von Derwent (dreieckig geformt)
Strawberry Serie Brights (leuchtend, intensiv)
Spice Serie Earth (erdig, gedeckt)
Fineliner (ich habe den Pigma Micron 0.4 in Schwarz verwendet)
Bleistift HB zum Vorzeichnen und/oder Schattieren
Papierwischer oder Tortillon
Essentiell für diese Technik ist der Koi Blender Pen, einer der wenigen Blender, die eine wunderbar weiche Pinselspitze haben.
Dieser Stift ist normalerweise als Blender für die Sakura Koi Coloring Brush Pens gedacht, die ich jedoch nicht besitze, weil sie nicht lichtecht sind. Genau wie die Tombows oder Copics, die nur zu Entwurfszwecken gedacht sind, und keine Pigmente, sondern Farbstoffe enthalten, die im Licht bis zur Unkenntlichkeit verblassen. Leider! Denn am liebsten hätte ich sie alle. Bei der Farbauswahl!
Aber ich habe mich vor einiger Zeit auf die Spur gemacht und genug fantastische Alternativen entdeckt, die ich in den folgenden Posts alle vorstellen werde.
Zurück zu den Aquarellkreiden oder –sticks.
Zuerst zeichne ich mir eine Blüte vor, am liebsten mit mehreren übereinander liegenden Ebenen von Blütenblättern, wegen der Tiefe und dem 3D-Effekt, den man damit erzielen kann. Dann geht es los. (Die unten liegenden Blätter folgen im zweiten Durchgang)  |
Vorzeichnung |
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Blender-Pen |
Da Aquarellkreiden durch die Zugabe von Wasser oder Feuchtigkeit viel farbiger werden als man vermuten würde, trage ich immer relativ wenig Kreide auf der Schattenseite der Fläche auf und male normalerweise nicht bis zum Rand. Beim Vermalen mit dem Blender Pen kann ich die Fläche dann ordentlich ausarbeiten.
In diesem Fall beginne ich mit der roten Farbe im Inneren des Blütenblattes und trage anschließend nach dem Trocknen der Flächen das helle Orange auf der Außenseite des Blattes auf und vermale in der Gegenrichtung. Durch einen hellen Streifen in der Mitte bekommt das Blütenblatt ein leicht metallischen 3D-Glanz, der die Wölbung erahnen lässt
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Vermaltes Blütenblatt |
Einen glatten Verlauf erhält man, indem man auf der Schattenseite beginnt und zuerst die Farbe anlöst. Ich nenne das Aktivieren. Wenn ich merke, dass ich die aufgetragene Kreide komplett aktiviert habe, verteile ich die Farbe erst auf der Schattenseite und beginne dann den Verlauf in Richtung Licht. Bei einem Übergang in mehreren Farben verwische ich eine in die andere, säubere aber den Pen zwischen zwei Farben immer auf einem Stück Schmierpapier, da sonst kein weißer oder heller Streifen übrigbleibt, der der Blüte Schimmer und Glanz verleiht.
Mit der Farbmenge, die man aufträgt, muss man anfangs ein wenig herumprobieren. Ich habe bei dieser Blüte Orange-Rot und Rosa wiederholt (also 2x aufgetragen und vermalt), weil ich beim Auftrag zu vorsichtig war und mir die Farben nicht intensiv genug geleuchtet haben.
Oft trage ich gleich auf mehreren Flächen die Kreide auf und vermale anschließend alles nacheinander mit dem Blender.
Wichtig: Säubern des Blenders auf Schmierpapier nicht vergessen. Sonst kann es böse Überraschungen geben.
Um auch das Innere der Blüte dreidimensional wirken zu lassen, habe ich Spice und Cinnamon ebenfalls 2x aufgetragen und vermalt. Aber beim Auftrag von ausreichend Farbe kann man sich diesen Schritt auch sparen. Probiert es einfach aus.
Erst am Schluss ziehe ich die Konturen mit dem Fineliner nach. Denn erstens sind nicht alle Fineliner wasserfest und wenn Schwarz die leuchtenden Farben erst verschmutzt hat, kann man das schönste Zendoodle oft nur noch entsorgen! Zweitens enthalten manche Aquarellkreiden deckende Pigmente, die die jeweilige Farbe des Fineliners überdecken würden – auch Braun, Dunkelblau oder Schwarz.
Um die Blüte optisch vom Papier abzuheben, habe ich zum Abschluss noch einen Schatten mit Bleistift angelegt, der mit dem Papierwischer vermalt ist. Und hier ist das Video dazu, in dem ihr alle Schritte nachverfolgen könnt. Viel Spaß beim Zuschauen.
Das war’s auch schon. Ich hoffe, ich konnte euch anregen, die Aquarellkreiden, die vielleicht auch in eurer Schublade ein trostloses Dasein fristen, einer neuen glanzvollen Karriere zuzuführen. Viel Spaß beim Experimentieren!
Bis zum nächsten Post/Video wünsche ich euch eine kreative Zeit!
Eure Susanne