Dienstag, 5. November 2019

Acryl Gouache

Aquarell vs. Acryl Gouache


5 gute Gründe, um sich in Acryl Gouache zu verlieben.

Eigentlich ungewöhnlich für einen passionierten Blumen - Aquarellmaler, aber das Thema Acryl Gouache beschäftigt mich schon seit geraumer Zeit. 

Falls es euch auch so geht, seid ihr hier genau richtig.

Warum mich das Malen mit dem Medium Acryl Gouache so interessiert, hat im Wesentlichen folgende 5 Gründe:




1.  Es lassen sich genauso schöne Ergebnisse wie mit 
Aquarellfarben erzielen.


Hier zwei meiner kürzlichen Blumenbilder im Vergleich:

Creme Pink Rose in Aquarell


Pink Rose in Turner Acryl Gouache




2.  Mischungen kann ich problemlos Weiß hinzufügen.


Was einige von euch bestimmt als besonderen Vorteil von Gouache bzw. Acryl Gouache im Vergleich zu Aquarellfarben schätzen, ist die Möglichkeit, einer Mischung Weiß hinzufügen zu können.

Siehe meine Youtube Video, in dem ich eine Rose in Acryl Gouache male:





Weißmischungen an sich gelten ja in der Aquarellmalerei schnell mal als verpönt oder werden sogar als nicht 'reine' Aquarellmalerei bezeichnet. So etwas finde ich persönlich ziemlich überzogen.

Jedoch bleibt es Fakt, dass Mischungen mit deckenden Aquarellfarben, zu denen Aquarell-Weiß gehört (u.a. auch Kadmiums, einige Erdfarben, Cölinblau sowie Chromoxid- und Kobaltgrüns etc.), sich irgendwie mit den üblichen Aquarelltechniken beißen. Z.B. lassen sie sich nicht so schön mit Lasuren übermalen, flocken in Mischungen oft aus (nicht zu verwechseln mit Granulieren), wirken schnell stumpf, fließen nass-in-nass sich so toll ineinander u.v.m.

Aquarell ist meines Erachtens nicht das Top-Medium für deckende Malerei. Hierzu gibt es bessere Alternativen wie Gouache, Acryl, Öl oder eben Acryl Gouache.



3.  Beim Lasieren kann sich darunter liegende Farbe nicht anlösen.



Acryl Gouache vs Gouache/Aquarell


Versteht mich nicht falsch, für bestimmte Techniken wie z.B. meine Mandalas (bei denen eine Fläche einfach ausgemalt wird) liebe ich auch ganze normale Designer- und Künstlergouache (die dann allerdings hinter Glas gerahmt werden sollte). Doch ein Punkt ist und bleibt, dass sich untere Schichten, auch nach dem vollständigen Durchtrocknen, irgendwie immer mit in die nachfolgenden Lasuren mischen. 
Eben deswegen, weil sich Gouache wieder anlösen lässt (genau wie die meisten, nicht durchfärbenden Aquarellfarben).


Wie Acrylfarbe ist Acryl Gouache wasserfest ! 


Und diesen Umstand können wir Maler bis ins Detail nützen und Lasur über Lasur legen, ohne dass sich auch nur ein Stäubchen anlöst und nachfolgende Farben verunreinigt.




4.  Zu dunkel geratene Stellen lassen spielend bis zum reinen Weiß aufhellen und unerwünschte Farben lassen sich komplett übermalen.


Jeder Aquarellmaler kennt Situationen, in denen man denkt: '... hätte ich nur nicht zu früh zu dunkel gemalt ...', oder: 'alles andere ist gelungen, aber diese eine Stelle ist viel zu gelbbraun ...'. 

Was tun, wenn sich die Stelle nicht mehr aufhellen oder ändern lässt. Das ganze Aquarell in den Mülleimer werfen?

Besonders früher als Anfänger bin ich so oft an dieser Situation verzweifelt, dass ich gar nicht mehr zählen kann, wie viele ansonsten schöne Bilder beim Altpapier gelandet sind, weil diese eine Stelle einfach nicht überzeugt hat.

Da ich nie aufgebe, habe ich mich mit den Jahren in der Aquarellmalerei so weit entwickelt, dass es mir heute eher selten passiert. Einfach weil ich überlegter und langsamer vorgehe. Aber im Eifer des Gefechts passiert es eben doch mal, dass Stellen viel zu dunkel oder einfach falsch sind.

Ganz normal, sagen die einen. Trotzdem schlimm, finde ich. Besonders, wenn man es erst nach 30 bis 40 Arbeitsstunden bemerkt.



Fazit:

Manchmal will ich auch nur malen, intuitiv, unüberlegt, frei. 

Wenn das Bild trotzdem schön werden soll, brauche ich dazu ein Medium, was mir kleine Fehler nachsieht, vielleicht sogar größere.

Und genau dieses Medium ist für mich Acryl Gouache geworden. Aus den oben genannten Gründen und auch wegen dem folgenden, letzten Punkt.



5.  Acryl Gouache hält auf den meisten fettfreien Untergründen, ist wasserfest und haltbar wie Acryl, 
leuchtend und herrlich matt wie Gouache.


Wenn das nicht ohnehin schon 4 gute Gründe sind, es einmal mit diesem Medium zu versuchen. 


Abschließend lässt sich sagen, ich liebe Aquarellfarben wie verrückt. Aquarellfarbtuben und -kästen sind das am häufigsten in meinem Studio anzutreffende Medium, mit dem ich die meisten Bilder in meinem Leben gemalt habe.

Aber ... in Acryl Gouache kann man sich aus den 5 genannten Gründen (oder waren es doch mehr ?) eben auch verlieben. 


Stopp !! Ein Nachteil von Acryl Gouache wurde von mir dann doch noch entdeckt. 

Davon erzähle ich euch im nächsten Post. Es geht um die Lichtechtheit der verwendeten Pigmente und angebotenen Farben und worauf man achten sollte, wenn man seine Werke als Originale verkaufen möchte.


Wenn ihr Acryl Gouache ausprobieren wollt, derzeit kenne ich entweder Turner Acryl Gouache oder Holbein Acryla Gouache (z.B. über Amazon.de oder bei Jackson's Art Supplies erhältlich). In Deutschland wird nun auch die kostspieligere Liquitex Acryl Gouache angeboten (z.B. bei Gerstäcker). 


Fragen könnt ihr gern in den Kommentaren stellen und ich freue mich, wenn ihr mich besucht auf 

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Bis zum nächsten Post viel Spaß und eine kreative Zeit !

Sonntag, 25. März 2018

Farbmisch - Abenteuer

Farbkarten / Mischtabellen in Aquarell


Vorteile:


  • Übersicht über gefühlte  1000+  Aquarellfarben behalten (Tuben, Näpfchen, flüssig)
     
  • Leicht zu erstellen
     
  • Auf immer und ewig erweiterbar
     
  • Als Farbfächer eine Referenz für Ausflug und Urlaub
     
    und vor allem:
     
  • Spaß beim Farbproben malen


Vor meinem ersten Ausflug in die Natur 2018 hatte ich eigentlich vorgehabt, meine neue leere Palette mit schönen 'Landschaftsfarben' zu füllen.


Meine Farbkarten zu Rate zu ziehen, um herauszufinden, welche Farben nun für 'draußen', sprich für Landschafts- und Städteaquarelle geeignet waren, half mir dabei leider gar nicht, denn um mich auf rd. 20 oder 25 Farben für eine Palette festzulegen, musste ich wissen, wie sich jede Farbe in der Mischung mit einer anderen verträgt.

Nicht leicht, hieraus auszuwählen ...






Grober Überblick über meine Tubenfarben

 


So viel stand fest: Ich musste

 
 
  • eine Vorauswahl an Landschaftsfarben treffen
     


  • mir eine übersichtliche Mischtafel ausdenken

Um mir die Arbeit zu erleichtern und die obige Mischtabelle jederzeit erweitern zu können, wenn ich mir Farben dazu kaufe, habe ich mir eine Schablone ausgeschnitten. So kann ich auf jedem gewünschten Aquarellpapier so viele Mischtabellen aufzeichnen wie ich brauche und loslegen.


Schablone

Ganz ehrlich?
Ich habe 3 Blätter Aquarellpapier mit jeweils 18 Mischtabellen vollgemalt und war geradezu hingerissen von den wunderschönen Volltönen und Mischungen (teilweise am meisten von den Babyfarben), dass ich mich bremsen musste, nicht doch alle Farbtuben mit allen anderen zu vergleichen !!

Wenn es euch interessiert, wie es genau geht, seht euch meinen brandneuen Youtube-Film an, den es jeweils auf Deutsch und auf Englisch auf meinem Kanal zu sehen gibt.

Viel Spaß beim Mischen und Malen, bis zum nächsten Mal !!

Eure Susanne





Samstag, 5. August 2017

Porträt - Mädchen mit blauen Augen

Neue Palette - neues Gesicht

Hier seht ihr mein neuestes Mädchen:





Letzte Woche habe ich mir eine neue Aquarellpalette extra für die Porträtmalerei zusammen gestellt, was eine spannende Angelegenheit ist. Ich wollte mich unbedingt aufs Wesentliche konzentrieren, sprich, alle Hauttöne und was man sonst rund ums Gesicht noch so brauchen kann, sollten beieinander sein. So entstand diese Zusammenstellung:


Neue Portraitpalette


Speziell für die Augen habe ich mir ganz tolle Farben wie Melonengrün (Mijello), Kobaltgrün, Kobalttürkis (Schmincke) und das zweifarbige Cascade Green sowie einige irisierende Farbtöne wie Saphirblau, Smaragdgrün (Daniel Smith) mit dazu gepackt. Für die Lippen und Wangen sind meine allerliebsten Braun-, Rot- und Pinktöne dabei, und z.B. auch das irisierende Kupfer (ebenfalls Daniel Smith) . Eine Palette, die richtig Spaß macht, sich aber auch leicht an den See zum Baden oder in den Urlaub mitnehmen lässt. Daher habe ich nur 2 Kästen befüllt.



Farbkarte im Skizzenbuch


Die unterste Reihe besteht aus Primatek-Farben von Daniel Smith (z.B. Bloodstone und Hematite) und stark ausfällenden Pigmenten wie Moonglow (ebenfalls Daniel Smith) und einigen anderen Schwarz- Braun- und Dunkelblautönen

Mit dieser Palette habe ich gleich mein neues Mädchen, von dem ich gestern Abend ein Video bei Youtube hochgeladen habe, ein zweites Mal ausprobiert. Den Link gibt's weiter unten am Ende des Posts.

Hier einige Entstehungsbilder vom Mädchen mit der neuen Palette:




Vorzeichnung (mehrfach verwendbar)


 Die Augen habe ich dieses Mal mit Horizontblau von Mijello untermalt und in die Mitte ein Tröpfchen Wasser fließen lassen, welches die Farbe vertreibt und rund um die Iris eine Aura bildet.

Hier seht ihr die Augen, kurz bevor ich die Glanzreflexe mit Markern einzeichne.
Ich verwende meist die gleichen Posca-Marker für Highlights:
Weiß, Hellorange, Hellgrau und Beige.
Weiß allein wäre mir zu hart im Kontrast zur Pupille.

Mädchen mit blauen Augen und Glanzlichtern
 
 
Hier folgt der Link zum neuen Youtube-Video, in dem ich das gleiche Mädchen gemalt habe, jedoch vor dem Erstellen des neuen Portrait-Aquarellkastens. Den Unterschied erkennt man gleich an der anderen blauen Augenfarbe, die hauptsächlich aus Ultramarin feinst, Cölinblau (Schmincke) und Winsorblau Red Shade (Winsor & Newton) besteht.
 
 
 
 
 
 
Viel Spaß beim Zuschauen und bis zum nächsten Mal eine schöne kreative Zeit,
 
Eure Susanne









Sonntag, 16. Juli 2017

Mädchen-Porträt in Aquarell

Mädchen für Mixed-Media Doppelseite im Kreativjournal

 

Das heutige Mädchen ist die Grundlage für eine Mixed Media Doppelseite in einem meiner selbstgefertigten Do-it-Yourself-Journale (die Anleitung habe ich aus einem Online-Kurs von Jane Davenport). Skizzenbücher selbst zu machen hat den Vorteil, dass man sie riesengroß herstellen und Papiere aller Art verwenden und kombinieren kann. Mein Mädchen ist auf satiniertem 300-gr-Papier mit Aquarellfarben gemalt.

 


 
Aquarell-Mädchen

 
 

Dieses blonde Mädchen entstand auf 300 gr. satiniertem Aquarellpapier. Meine am häufigsten verwendeten satinierten Papiere in jeweils 300 gr. und 600 gr.:

  • Arches
  • Canson - Moulin du Roy
  • Fabriano artistico - hochweiß oder naturweiß


Weil ich weiß, wie sehr man manchmal nach den richtigen Farben sucht, gerade bei der Porträtmalerei, gebe ich euch hier die Liste meiner täglichen Haut Basis-Töne in Aquarell. Für Augen, Lippen und Haare, Oberteil kommen natürlich noch einige (immer wechselnde) Farben hinzu:

Haut-Grundfarben, zu denen ich immer wieder greife
 (Jaune Brilliant Nr. 2 hatte ich auf dieser Farbkarte leider vergessen)


Am Anfang verwende ich meist die hellsten Töne wie Neapelgelb rötlich, Jaune brillant Nr. 2 (nicht abgebildet), Muschelrosa oder Brilliantrosa. Später kommen andere Farben hinzu. Für samtweiche Schatten im Gesicht verwende ich oft Krappbraun gemischt mit einem der Violetttöne (z.B. Lavendel, Violettgrau, Lila).

Meine Aquarell Haut-Basistöne:

Neapelgelb rötlich - Schmincke
Muschelrosa - Mijello
Brilliantrosa - Mijello
Jaune brilliant Nr. 2 - Mijello
Lila – Mijello
Violettgrau - Mijello
Lavendel – Mijello
Krappbraun – Schmincke 

Grüne Augen, Pupillen und Wimpern dieses Mädchens:
Melonengrün - Mijello
Horizontblau - Mijello
Maigrün - Schmincke
Ultramarin feinst – Schmincke
Krappbraun – Schmincke

Posca Acrylmarker 0,7 in Weiß für sternenklare Glanzlichter! Probiert es aus, schöne Glanzlichter machen den Unterschied!

Lippen:
Krappbraun - Schmincke
Permanent Rose und/oder Quinacridodne Red - Winsor & Newton
Schatten mit Lavendel - Mijello

Blondes Haar meines Mädchens (es gibt viele weitere Arten, Blond darzustellen):
Lasurocker – Schmincke
Lavendel – Mijello

Hintergrund:
Rotviolett - Sennelier
Permanent Rose - Winsor & Newton
Quinacridone Red - Winsor & Newton
Gelborange - Schmincke

 
Hier einige Entstehungs-Fotos:

 

Den Anfang machen immer die hellsten Farben, die
allmählich vertieft werden.

 
Weiche Übergänge durch sofortiges Verwaschen
(am einfachsten mit 2 Pinseln, 1 x Farbe, 1 x klares Wasser). Hier sehen
die Augen noch sehr grün und unnatürlich aus.
 
 
Durch schöne Glanzlichter wirken Augen gleich realistischer und eindrucksvoller.
 
 

 
Die linke Seite habe ich nur sehr hell bemalt, um viel Raum für Mixed Media (Bearbeitung mit Stempeln, Schablonen, Serviettentechnik, Mustern, Stiften und Markern) zu lassen.

Fertig zum Mixed-Media-Kreativ-Spaß!!
 

Wenn ihr mehr erfahren wollt, hier der Link zum Youtube-Video.

 

 
 

Und nun viel Spaß beim Aquarell-Malen, Fragen beantworte ich gerne in den Kommentaren, eure Susanne

Montag, 10. Juli 2017

Neuer Name für den Blog

Im Zuge der Wiederentdeckung meiner großen Leidenschaft, der Porträtmalerei, bin ich weit in die Richtung Art-Journaling vorgedrungen. Seit 3 Monaten zeichne ich nur Mädchen und in diesem Jahr habe ich bereits bei Jane Davenport einen Online-Kurs belegt (von Jane habe ich sogar gelernt, meine eigenen Art-Journale herzustellen), Flora Bowley und viele andere wunderbare Künstler entdeckt und mich endlich bei Willowing (Tamara Laporte) für Ever After 2017 angemeldet, wo wir Märchen zeichnen und interpretieren und unseren eigenen Stil entwickeln ( www.willowing.org ).

Ein tolles Erlebnis!!

Sehr erfreulich war für mich auch die Erfahrung, dass mein Lieblings-Künstlerbedarf, der allgegenwärtige Gerstäcker, über den ich seit vielen Jahren Künstlermaterial aller Art beziehe, einen Blogbeitrag über die Entstehung einer Doppelseite in meinem Kreativ-Journal auf der Gerstäcker Webseite veröffentlicht hat.



Hier der direkte Link:


Weil es mich unbändig weiter in diese Richtung zieht, habe ich beschlossen, den Blog gleich umzubenennen, wenn möglich die vorhergehenden Posts aus Zendoodlecolors zu retten und hier nun regelmäßig neue Beiträge zu posten.

In diesem Blog soll es ganz und gar um:

Gesichter, Figuren, Blumen, Märchen und Sagen, Zendoodles etc. und Mixed-Media-Farben aller Art gehen.

Wie Jane Davenport und so viele andere bin auch ich ein Art-Supplies-Junkie, was nichts anderes bedeutet, als dass ich unendlich viel Mal- und Zeichenmaterial zu Hause habe, was auf seinen Einsatz wartet.

Bei der Entstehung des Aquarell-Mädchens auf der von Gerstäcker veröffentlichten Doppelseite habe ich mitgefilmt und bereits ein Video auf Youtube hochgeladen:





Im Video male ich mit einer limitierten Palette von 5 Farben, Indischgelb, Orange, Karmesin, Blauviolett und Gelbgrün das Portrait eines blonden Mädchens im Profil. Der weitere Verlauf der Mixed-Media-Doppelseite ist dann auf www.gerstaecker.de im Blog zu sehen.

Es würde mich freuen, wenn ihr ins Video reinschaut. Ich finde es selbst sehr inspirierend, wenn ich mir dabei zusehe, wie ich souverän und vertrauensvoll Aquarellfarbe auftrage. Durch die botanischen Einflüsse hätte ich mich selbst für wesentlich zögerlicher gehalten.

Und nun viel Spaß beim Malen

Eure Susanne

Samstag, 15. April 2017

Cosmic Flowers - Aquarelltechnik für Zendoodles

Entstehung und Techniken


Das Video zum Zendoodle Cosmic Flowers habe ich schon von über 2 Wochen online gestellt, jetzt endlich folgt der Post dazu.
 
Für das Video habe ich eine etwas verkleinerte Version gemalt:
 
Cosmic Flowers II in Aquarelltechnik,
Muster und Sternenhimmel Marker, Zen-Gems Farbstift

 
Nachfolgend zeige ich, wie die Blüten in meinen Cosmic-Flowers entstehen. Es gibt viele Möglichkeiten, schöne Farbübergänge für Zendoodle-Muster herzustellen. Eine davon ist die Aquarelltechnik. Erst wenn alle Farbflächen bemalt sind, werden anschließend der Sternenhimmel-Hintergrund und die Muster gezeichnet.


Mit Graphittechnik übertragene Vorzeichnung auf Aquarellpapier


In der Graphittechnik wird die Rückseite einer Vorlage (das kann auch eine Vorzeichnung auf Transparent-/Entwurfspapier sein) mit Bleistift schraffiert und dann auf gutes Papier übertragen. Genauso ist es möglich, ein Graphitpapier zwischen Vorlage und Papier zu legen und durchzupausen.


Bevor ich anfange, Farbe aufzutragen, mache ich mir meist ein paar Farbnotizen und probiere die richtige Zusammenstellung. Hier habe ich einige Blau-Türkis-Kombinationen gemalt und mich für Kobalttürkis und Winsorblau Red Shade entschieden.

Mehrere Farbnotizen, um passendes Türkis und Dunkelblau zu finden
 

Und dann lege ich los:
Wie immer befeuchte ich zuerst die Fläche, die ich bemalen will, und lasse anschließend meine Farben einfließen. Für diese Technik gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder befeuchtet man das Blütenblatt mit klarem Wasser, muss dann aber etwas mehr an einem glatten Farbverlauf arbeiten. Diese Technik habe ich bei der Pink-Violetten Blüte angewendet.

 
  
 
 
Für die zweite Möglichkeit wird statt klarem Wasser eine helle wässrige Mischung der beiden geplanten Farben aufgetragen, in diesem Fall ein helles Blau.







Meist arbeite ich dabei mit 3 Pinseln, je einer mit den beiden Farben und einer nur mit Wasser oder der wässrigen Mischung befeuchtet. Dabei kontrolliere ich sehr genau die Feuchtigkeit im jeweiligen Pinsel, damit es nicht zu ungewollten Ausblühungen kommt.

 

Wenn alle Blüten ausgemalt sind, folgen die gelben Bänder, die den Flower-Power-Effekt verstärken.
 


 
 
Anschließend unterteile ich den Sternenhimmel und beginne mit dem Ausmalen. Hierfür verwende ich den Fineliner M und einige Brush-Pens aus der Faber Castell-Pitt Serie. Für die orangen Teile kommen Terracotta und Flesh Medium zum Einsatz. Für sehr große schwarze Flächen bietet sich auch der Pitt Soft Brush SB an.



Jetzt beginnt der Musterspaß.

Als erstes male ich die Doodles auf den großen aquarellierten Blütenblättern mit schwarzem Fineliner. Bei einem aufwändigen Projekt, welches einige Zeit in Anspruch nimmt, zeichne ich die Muster zuerst mit Bleistift vor oder deute zumindest Hilfslinien an. Für Blüten und Blätter sehen Muster, die sich den unterschiedlichen Breiten anpassen lassen, am schönsten aus.
 
 
 
 
Die Zen-Gems werden mit Farbstiften gezeichnet (dafür gibt es viele sehr gute Anleitungen auf Youtube) und bekommen Glanzpunkte mit weißem Marker.
 
 
 


Um das Muster auf den Lilienblüten besser sichtbar zu machen, habe ich es für den Film in Magenta gezeichnet. Im Original ist die Doodlefarbe ein deutlich helleres Rosa.

 

In der Demo-Version lasse ich die farbigen Himmelsflächen frei von Doodles (im Original sind diese Ton-in-Ton mit Mustern gefüllt) und beginne damit, die Sterne in den Himmel zu punkten. Dafür suche ich mir mehrere helle und vor allem deckende Farben aus, denn Weiß allein gibt keinen überzeugenden Nachthimmel. Die verschiedenen Pastelltöne trage ich so unterschiedlich wie möglich auf, mal kleinere, mal größere Punkte, mal näher zusammen, mal weiter auseinander. Die Zusammenstellung von Sternen sollte wie zufällig wirken.


Hier noch zwei Close-Ups von Mustern, Himmel und Zen-Gems.
 
 
 

 

 
Für Interessierte:
Materialliste:
Aquarellpapier Canson Moulin du Roy, 300 gr, 24 x 32 cm, satiniert
Aquarellfarben:
Winsor & Newton: Quinacridone Red, Winsor Blue (RS), Winsor Lemon
Schmincke: Gelborange, Chinacridonrot hell, Kobalttürkis, Chinacridonviolett, Phthalo-Saphirblau, Kobalt Azur,
Pitt Artist Pens: Schwarz (XS, F, M, B, SB), Magenta und Orange Glaze (S), Terracotta und Fleischfarbe mittel (B)
Derwent Grafik Line Painter Bricklane, Tom, Snow, Graphite
Posca Marker: PC-1M in Beige, Light Pink, Light Orange, PC-1MR in Light Blue
Edding 1200, Farbe 28 (dunkelrotbraun)
Uni Ball Signo Angelic Violet
Molotow One-4-All Weiß
Bleistift
Für die ZenGems: diverse Farbstifte (Farbreihen aus 4 bis 5 Farben von Hell nach Dunkel in Rosa-Violett und Grün-Blau), Weiß.

Hier ist der Youtube-Clip mit der Entstehung der Cosmic Flowers:





Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim kreativen Entwerfen eurer eigenen Zendoodles und ZIAs und vor allem Frohe Ostern,

Eure Susanne


Dienstag, 7. März 2017

Zendoodle Donuts mit Farbstiften

Donut im Skizzenbuch mit Farbstiften und Copic Ciao Blender



Farbstifte sind für viele Zeichner oft das Lieblings-Medium, da das Auftragen gut kontrollierbar ist und es sie in einer unüberschaubaren Fülle von Farbtönen gibt.

Dass gute Künstlerqualität wichtig ist, wurde schon tausendfach erwähnt. Da aber so viele tolle Zeichnungen mit günstigeren Stift-Qualitäten im Netz zu sehen sind, möchte ich mich nur für die einfachere Handhabung stark machen. Gute Farbstifte (ob öl- oder wachsbasiert) sind weich und farbstark und machen einfach Freude.

Und jetzt geht's los. Den Donut im Zentrum dieses (zirkellos) gezeichneten Mandalas zeige ich im Folgenden.



Donut-Mandala I in Pink, ca. 22 x 22 cm, Farbstift, Marker, Fineliner, im Skizzenbuch Zeta.

Damit ich richtig viel Platz für Farbe habe, male ich meinen Donut mit einem Grundkreis von ungefähr 5 - 6 cm, teile ihn in 8 leicht abgerundete Tortenstücke und kümmere mich um die Zendoodle-Muster erst, wenn er fertig gezeichnet ist.


Donut Vorzeichnung, die gepunktete Linie zeigt mir, wo ich stoppen muss, um den Lichtring freizulassen


Da ich mir die linke Seite im Skizzenbuch immer freihalte, um die Blender Pens von Farbresten zu säubern und bequem Farben und Muster ausprobieren zu können (was den Vorteil hat, dass man die verwendeten Farben und Marker immer in der Nähe der Zeichnung hat und auch später noch nachvollziehen kann), zeichne ich  mir passende Farbfolgen auf, bis ich eine tolle Kombination finde.


Beide Skizzenbuchseiten


Je nach Farbgruppe suche ich mir mindestens 5 bis 8 Farbstifte in aufeinander folgenden Farb- oder Tonwerten (Hell- und Dunkelwerten) heraus. Es können auch wesentlich mehr sein, aber ich mag es gern möglichst unkompliziert.
 
Farbwerte könnten z.B. von Rot über Orange bis Rosa führen:



Meine Auswahl Stifte für den Donut


Zur Info die Materialliste für den Donut:
Skizzenbuch Zeta von Stillman& Birn (satiniertes Aquarellpapier, 270 gr),
Copic Ciao Blender Pen,
Bleistift,
Marabu Fineliner Colour Graphix rot,

Farbstifte:
Deco Peach, Crimson Lake, Carmine Red, Henna (Prismacolor), Anthraquinone-Rose, Alizarin Crimson (Luminance), Salmon Pink (Pablo), Pompejanischrot (Polychromos)


Ansonsten was immer ihr zuhause habt. Satiniertes Aquarellpapier und glattes, schweres Zeichenpapier (z.B. Bristolkarton) sind meine absolute Empfehlung für Farbstifte.


Im Unterschied zu Aquarellkreiden und -stiften muss mit Farbstiften die Zeichnung komplett ausgeführt werden. Erst dann wird mit dem Blender vermalt und so das Pigment mit dem Papier verbunden.

 
Bezüglich 3D-Effekten und Lichtreflexen bedeutet das im Klartext, dass ich den Lichtring aussparen muss

 
Hier sind 3 Farb-Varianten des Donuts:

Donut-Beispiele in Rot, Grün und Blau



Diese aufeinanderfolgenden Tonwerte oder Farben teile ich in zwei Serien ein, um jeweils 4 der 8 Kreissegmente der Donuts oder Taler/Münzen (ohne Mittelloch) verschieden auszufüllen. Jedes zweite von Hell nach Dunkel und die dazwischen liegenden von Dunkel nach Hell.
 
Wenn man sie trotzdem recht ähnlich ausmalt, wirkt es am schönsten.
 
Zur Info:
Auch Edelstein-Donuts plane ich auf diese Weise. Ich suche die Farben aus, die ich auf der Vorlage sehe und probiere die Farbfolgen und Übergänge auf der linken Seite oder einem Beiblatt aus.
 
Hier ein Malachit-Donut:
 
Malachit-Donut
Auch bei Edelstein-Donuts in Farbstift sollte dass Licht entsprechend ausgespart werden
 
 
Vorgehensweise:
 
Farbverläufe aufmalen, kurz vor dem Lichtring den Druck vermindern, einige Millimeter frei lassen und nach dem Lichtring wieder mit ganz leichtem Druck beginnen, steigern und Farbverlauf bis zum Rand bringen. Erst wenn alle 8 Verläufe gezeichnet sind, wird mit dem Blender vermalt. Ich benutze den alkoholbasierten Copic Ciao Blender Pen, weil dieser eine flexible und weiche Pinselspitze hat. Nehmt, was immer ihr am liebsten mögt.
 
Toll für Farbverläufe von Farbe nach Weiß finde ich ich auch die Prismacolor farblosen Blenderstifte, wobei man auch diese immer wieder von Farbresten säubern sollte, um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. Weißes Papier lässt sich bei Farbstiftaufträgen nur schwer wieder herstellen.
 


Vermalen mit dem Blender-Pen

Am Schluss ziehe ich mit dem Fineliner die Linien nach, in diesem Fall hat mir rot am besten gefallen, weil der Plan ein Donut-Mandala in Rot-, Pink- und Lilatönen war.
 
Hier noch eine Nahaufnahme des Donuts im fertigen Mandala:

Close-Up vom fertigen Donut

Um den 3D-Effekt zu steigern, habe ich die Außen- und Innenränder der jeweiligen dunklen Partien weiter abgedunkelt. Da es mir mit Henna allein zu braun geworden ist (siehe oben), bin ich nochmals mit Alizarin über die Kanten gegangen.

Tipp: Ein kleiner Edelstein in der Mitte verleiht auch den Donuts Glanz und Gloria.

Das war's auch schon.

Hier ist der Link zum Youtube-Video, in dem ich die Arbeitsschritte zeige. Viel Spaß beim Zuschauen



Bis zum nächsten Post wünsche ich euch eine kreative Zeit.

Eure Susanne